Am 22. Januar war die Autorin Sandra-Maria Erdmann zu Gast in der Rheingauschule, um den Schülerinnen und Schülern der 7. Jahrgangsstufe aus ihrem Buch „Let’s jump“ vorzulesen. So sportlich wie der Titel begann auch die Veranstaltung. Denn es ist gar nicht so einfach, mit geschlossenen Augen rückwärts über einen „Balken“ (mit Klebestreifen auf dem Boden simuliert) zu laufen.
Im Roman geht es auf jeden Fall um den herausfordernden Parcour-Sport, der Vertrauen, Mut und Übung erfordert. So begleitet man die Hauptdarstellerin Lu bei Trainingseinheiten mit ihrem Team und erfährt von ihrem großen Wunsch, beim Parcour-Street-Wettbewerb in der Stadt auf ihr großes Vorbild zu treffen. Doch das eigentliche Thema des Buches ist Analphabetismus. Und Lu hat ein Geheimnis, von dem weder ihre Lehrer, noch ihr bester Freund, noch ihre Eltern wissen: Sie kann nicht lesen. Um nach den Sommerferien in die nächsthöhere Klasse versetzt zu werden, muss Lu genau das lernen: Lesen. Und auch dafür benötigt sie Vertrauen, Mut und Übung.
Mittels einer spiegelverkehrt projizierten Speisekarte, die wirklich schwer zu lesen war, erlebten die Schülerinnen und Schüler, wie es ist, nicht flüssig lesen zu können, sondern sich Buchstabe für Buchstabe das Wort zusammensetzen zu müssen. Funktionaler Analphabetismus ist in Deutschland weit verbreitet und verursacht im Alltag große Probleme, denn wir „lesen“ den ganzen Tag, nehmen Informationen mit den Augen auf, ohne die Häufigkeit zu registrieren.
Eine gelungene Veranstaltung mit einem tollen Buch, das ein wichtiges Thema durch die Kombination mit Sport und erster Liebe den Jugendlichen nahebringt.