school and education

Der Geist des Rheingaus

Präventionsfreudige Rheingauschule

„Klar kann ich noch fahren.“ Ein Satz, den mancher Autofahrer schon teuer bezahlt hat. Viele Menschen unterschätzen immer noch die Wirkung von Alkohol und anderen Rauschmitteln hinter dem Steuer. Fehlende Reaktionsfähigkeit, falsche Wahrnehmung und vollkommene Selbstüberschätzung – ein gefährliches Trio, das schon viele Verkehrsteilnehmer das Leben kostete. Ein Grund, Präventionsarbeit zu leisten. Das Polizeipräsidium Westhessen organisiert zusammen mit den Jugendkoordinatoren der Kreise solche Veranstaltungen. Am Freitag waren die Polizisten in der Geisenheimer Rheingauschule zu Gast, um Aufklärungsarbeit zu leisten.

Zunehmende Unachtsamkeit ist ein großes Thema

Sven Opitz, Jugendkoordinator der Polizei im Rheingau-Taunus, betont die gute Zusammenarbeit mit der Geisenheimer Schule. „Die Rheingauschule ist sehr präventionsfreudig“, freut sich der Polizeibeamte. Die Schwerpunkte bei der Aufklärungsarbeit liegen bei den Punkten Alkohol und Drogen. Aber auch die immer stärker zunehmende Unachtsamkeit in Verbindung mit dem Benutzen von Smartphones im Straßenverkehr sei ein Thema, so Optiz. Schnell noch eine Nachricht getippt, ein Foto verschickt oder nach dem Wetter geschaut. Das sind Dinge, die wir alltäglich machen. Und schon ist es passiert. Ein Themenkomplex, der neben der Suchtprävention in Zukunft vorangetrieben werden soll.

Boris Sobotta, Lehrer an der Rheingauschule und Organisator der Veranstaltung, freut sich besonders über das rege Interesse seiner Schüler. Insgesamt nehmen 112 Jugendliche der elften Jahrgangsstufe teil. Auf dem Programm stehen verschiedene Vorträge. „Schon hier gibt es rege Beteiligung und viele gute Fragen meiner Schüler“, sagt Sobotta. Am Nachmittag geht es dann auf einen Parcour, der mithilfe der Polizei, des Deutschen Roten Kreuzes und des Bundes gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr (BADS) angelegt wurde. Gefragt ist unter anderem die Station des Deutschen Roten Kreuzes. Schüler lernen, einem verunglückten Zweiradfahrer korrekt den Helm abzunehmen, oder das Anwenden der stabilen Seitenlage.

„Höhepunkte sind aber sicher der Fahrsimulator und unsere Simulationswand“, ist sich Andrea Hailbronner von der Abteilung Prävention des Polizeipräsidiums Westhessen sicher. An der Simulationswand wird zunächst die Reaktionsschnelligkeit der Schüler unter normalen Bedingungen getestet. Im Anschluss müssen die Jugendlichen die gleiche Übung erneut machen, allerdings mit sogenannten Rauschbrillen auf der Nase, die einen Zustand von 0,8 Promille Blutalkohol im Körper simulieren. Ein Spaß, der allen Teilnehmern sofort den Ernst der Lage vermittelt. Unterstrichen wird das von einer Fahrt mit dem Fahrsimulator, in dem realitätsnah die Auswirkungen von Alkohol und Drogen auf den Fahrzeugführer dargestellt werden.

„Wenn ein Bruchteil der Jugendlichen realisiert, wie gefährlich Rauschmittel im Straßenverkehr sind, dann ist das schon ein Erfolg für uns“, betont die Beamtin.

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